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Forstentomologie

Die Forstentomologie befaßt sich mit Insekten, die im Forst als Schädlinge oder Nützlinge eine Rolle spielen. Sie ist Teilgebiet der Forstzoologie, die sich mit allen Lebewesen beschäftigt, die den Baumbestand der Wälder schaden oder nützen.

Als Begründer der modernen Forstentomologie gilt Julius Theodor Christian Ratzeburg.

Als Waldschädlinge werden solche Insekten angesehen, die die Holzmasse der Wälder entwerten, insbesondere

  • holzzerstörende,
  • in der Borke lebende oder
  • laubfressende Insekten.
Zu Schädlingen werden diese Insekten aber erst, wenn sie durch entsprechende Umweltbedingungen eine Massenvermehrung durchlaufen.

Zu den Waldschädlingen werden gerechnet:

  • Käfer wie
    • Buchdrucker (Ips typographus),
    • Feldmaikäfer (Melolontha melolontha),
    • Großer Brauner Rüsselkäfer (Hylobius abietis),
    • Gemeiner Fichtensplintbock (Tetropium castaneum);
  • Schmetterlinge wie
    • Schwammspinner (Lymantria dispar),
    • Nonne (Lymantria monacha),
    • Goldafter (Euproctis chrysorrhoea)
    • Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea),
    • Kieferneule (Panolis flammea),
    • Kiefernspanner (Bupalus piniaria).


Raupe des Schwammspinners

Als Nützlinge werden solche Insekten bezeichnet, die die Waldschädlinge reduzieren, entweder als

  • Räuber (diese benötigen zur Entwicklung mehrere, oft sogar sehr viele Beutetiere) oder als
  • Parasiten (diese benötigen zur Entwicklung nur ein Wirtstier).

Als Nützlinge haben sich besonders bewährt:

  • Waldameisen (Formica rufa und Formica polyctena),
  • Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius) - jagen Borkenkäfer,
  • Laufkäfer (Carabidae),
  • Marienkäfer (Coccinellidae) - vertilgen Blattläuse,
  • Kamelhalsfliegen (Rhaphidioptera), - einige Arten ernähren sich von Borkenkäferlarven,
  • Schlupfwespen (Ichneumonidae) und andere parasitische Hautflügler.

Aufgaben der Forstentomologen sind u. a.:

  • Durchführung von Schadensanalysen in Wäldern;
  • Bestimmung der Insektenart, die den Schaden verursacht hat;
  • Empfehlungen für Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen;
  • Empfehlung von langfristig wirksamem Maßnahmen zur Verbesserung der Schädlingsresistenz der Wälder;
  • Forschungen zum Verhalten von Schädlingen und Nützlingen unter verschiedenen Umweltbedingungen.


Nester der Roten Waldameise sind in Wäldern willkommen
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