Die Entomogeographie als Teilgebiet der Biogeographie befaßt sich mit
- der heutigen Verbreitung der Insektenarten oder -gruppen,
- sowie mit deren geschichtlichen Entwicklung.
Das Verbreitungsgebiet einer Art wird als Areal bezeichnet. Die Größe der Areale kann sehr verschieden sein.
Kosmopoliten können in fast allen Erdteilen riesige Gebiete bewohnen, während
die Mehrzahl der Arten einen bestimmten Lebensraum in Bezug auf Landschaft und Klima erfordert und nicht über
dessen Grenzen vordringt. Am extremsten gilt das für endemische Arten, die nur sehr kleine Gebiete
besiedeln (z. B. Inseln, Höhlen oder Seen).
Nachdem man erkannt hatte, dass die Fauna und Flora über große Gebiete Übereinstimmung zeigt, wurde die Erde
in 6 biogeografische Regionen eingeteilt, die im Bild unten gezeigt werden.
Die biogeographischen Regionen der Erde
Zwischen diesen Regionen sind zum Teil auch Mischzonen vorhanden, z. B. zwischen der paläarktischen Region
und der afrotropischen Region in Nordafrika.
Für die geschichtliche Entwicklung der Verbreitung der Insekten sind die Kontinentalverschiebungen von besonderer
Bedeutung. Außerdem spielen Klimaveränderungen, wie sie insbesondere während des Pleistozäns (etwa 1 800 000 - 10 000
v. u. Z.) durch mehrmaligen Wechsel von Eis- und Warmzeiten auftraten, eine Schlüsselrolle.
Zahlreiche Insektenarten wichen vor dem vordringendem Eis zurück, wobei einige Arten keine Ausweichmöglichkeiten fanden
und zugrunde gingen.
|